Ein Kommen und Gehen in Okrestin, dem Gefängnis in Minsk, wo Menschen meist nur vorübergehend inhaftiert werden. Viele Menschen waren dort in den letzten zwei Monaten eingesperrt, zum Glück meist nur für kurze Zeit.
Wir berichteten vor zwei Wochen über die Festnahme mehrere Aktivist:innen aus der anarchistischen und ökologischen Bewegung.
Am 16. Oktober wurden Genja und Kostja von der Druckkooperative Listovka nach 15 Tagen Haft entlassen. Mit den beiden befand sich ein weiterer Aktivist der anarchistischen Szene in Okrestin, der am selben Tag festgenommen wurde, allerdings nicht in Zusammenhang mit der Kooperative steht. Er ist auch wieder frei.
Die Aktivistin und Direktorin der Umweltorganisation „EcoDom“, Marina Dubina, die auf ihrem Arbeitsplatz festgenommen wurde, ist gestern nach 13 Tagen am 19. Oktober entlassen worden.
Allen geht es den Umständen entsprechend gut.
Alle vier hatten Prozesse, die einem Theaterstück gleich kamen. Der Vorwurf an alle war das Tragen der weiß-roten Fahne auf einer Demonstration. Alle hatten den gleichen „Zeugen“ mit demselben Tarnnamen, Alexandrov Alexander Alexandrovich und die „Zeugenaussage“ fand über Skype statt. Kein Kommentar.
Leider wurde am 15. Oktober der Anarchist Alexander Below am Abend bei seiner Arbeit festgenommen. Er wurde am 16. Oktober ebenfalls zu 15 Tagen Haft verurteilt, von der bereits bekannten Richterin Schabunja. Diesmal wurden im Prozess Aufnahmen vom anarchistischen Block mit der Sambaband gezeigt von der großen Demo am 11. Oktober. Er soll eine der vermummten, nicht erkennbaren Personen gewesen sein.
Ausserdem wurde der Anarchist und Musiker Igor Bantser in Grodno festgenommen. Laut der Menschenrechtsorganisation „Viasna“ kann Bantser wegen Artikel 342 des Strafgesetzbuches (Organisation und Vorbereitung von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen, oder aktive Teilnahme an solchen Handlungen, bis zu 3 Jahren Gefängnis) angeklagt werden.
Solidarität mit den Aufständigen in Belarus!
Kein:e ist frei bis nicht Alle frei sind!