Anquatschversuch durch den Verfassungschutz in Dresden

Bereits Mitte März 2023 kam es in Dresden zu einem Anquatschversuch des Verfassungsschutzes (VS). Dabei wurde eine Person nach einer irregulären, also spontan zu Stande gekommenen, Schicht vor der Arbeitsstelle abgepasst.

Der Agent (~30 Jahre, ~1,70m, von der angesprochenen Person männlich gelesen, rote Haare und kurzer roter Bart, Sommersprossen) wollte über “Probleme mit Nazis” sprechen. Er stellte sich schnell selbstständig als Verfassungsschutzmitarbeiter vor, leider ging die Info verloren ob Bundes- oder Landesamt. Der Agent wollte vor allem einen weiteren Gesprächstermin ausmachen, dabei blieb er recht freundlich und ließ sich auch schnell abwimmeln, sodass das Gespräch zügig beendet wurde.

Immer wieder kommt es zu Anquatschversuchen des Verfassungsschutzes. Dabei geht es nicht immer nur um Informationsbeschaffung und Anwerbung als Spitzel. Einzelne Personen werden gezielt angesprochen, um diese zu verunsichern und einem Gefühl auszusetzen, dass staatliche Repressionsbehörden die Person beobachten oder zumindest im Blick haben.

In den letzten Jahren gab es in Sachsen mehrere Anquatschversuche durch den VS, unter anderem in Leipzig 2020, 2022 und 2023.
Anquatschversuche, Überwachungen und Repressionsmaßnahmen gegen antiautoritäre Strukturen stehen beim VS auf der Tagesordnung. Dabei versucht der VS immer wieder, sich neutral zu geben, also gleichsam gegen „linke und rechte“ Strukturen vorzugehen.
Mit den Verwicklungen des VS in den NSU-Komplex oder der Rolle von z.B. Hans-Georg Maaßen als langjährigem VS-Präsident zeigt sich, dass durch den VS maßgeblich rechtsradikale Strukturen finanziert und unterstützt wurden.


Wie könnt ihr euch verhalten, wenn ihr vom VS angequatscht werdet?

Häufig versucht der VS, euch in Situationen abzufangen, wo ihr nicht damit rechnet, wie z.B. auf Arbeit oder auf dem Arbeitsweg nach Hause, oder ihr werdet auf eurem Handy angerufen. Anquatschversuche kommen in der Regel unerwartet, da die Behörden es darauf anlegen, die Betroffenen zu überrumpeln und zu verunsichern.

  • Bleibt in der Situation ruhig und souverän.
  • Lasst euch den Ausweis der Person zeigen, um zu verifizieren, dass es wirklich eine Person vom VS ist.
  • Geht auf die Kontaktaufnahmen und Ansprachen nicht ein, sondern beendet zügig das Gespräch und macht klar, dass ihr kein Intresse an einem Gespräch oder einem Austausch habt. Weder über euch, noch über andere Menschen, noch über eventuelle Dinge oder Situationen ohne Belang. Egal, was sie euch erzählen, ob sie euch drohen, euch einschüchtern oder euch schmeicheln und freundlich zureden, ihr seid nicht zu einem Gespräch verpflichtet.
  • Merkt euch den Namen und das Aussehen der Person (und eventuell Autotyp und Kennzeichen), welche euch angesprochen hat.
  • Redet in euren Gruppen darüber, wenn es einen Anquatschversuch gab.
  • Informiert örtliche Antirepressionsstrukturen wie das ABC Dresden oder den Ermittungsauschuss Dresden (EA) und weitere lokale Strukturen über den Anquatschversuch!

Keinerlei Gespräch mit Polizei und Verfassungsschutz!
Keine Zusammenarbeit mit den Repressionsbehörden!
Verfassungsschutz abschaffen!

Mehr Informationen zu Anquatschversuchen und VS findet ihr hier:
https://antirepression.noblogs.org/files/2011/07/anquatsch.pdf

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen