Solisaufen oder direkt spenden?

Das nächste Solidaritea – Zum inflationären Gebrauch des Begriffs Solidarität

Freitag, 29. MÄRZ 2019 SOLIDARITEA im Malobeo, Kamenzerstr. 38
17 Uhr Kuchen, Tee und Briefe schreiben an Gefangene
19 Uhr Küfa und Input: Solisaufen oder direkt spenden? – Zum inflationären Gebrauch des Begriffs Solidarität

Lesen wir von linksradikalen Veranstaltungen, sehen wir, dass wir uns in einer Welt unbegrenzter Solidarität befinden. Jede Woche finden Soli-Partys für jeden auch nur erdenklichen Zweck statt. Dort können dann Soli-Cocktails gekauft werden oder Soli-Shirts, bedruckt mit der Message, für welchen Zweck gerade uneigennützig gespendet wurde. Wir vom ortsansässigen Ableger des ABC veranstalten sogar ein aufwendiges Mehrgänge-Solidinner alle paar Monate. Vor einer Weile gab es hier in Dresden bedruckte Solischirme zur Unterstützung eines angeklagten Aktivisten, dem in einem absurden Verfahren vorgeworfen wurde einen Beamten mit dem Schirm verletzt zu haben. Doch wie solidarisch ist mensch wirklich beim Cocktailschlürfen und dem Konsum von anderen Waren?

Für Solidarität gibt es die verschiedensten Definitionen und Perspektiven. Aber an und für sich ist es ein Akt, bei dem Mühe auf sich genommen wird, um das zu unterstützen, was aus eigener Sicht Unterstützung benötigt oder auch direkt einer Person in einer schwierigen Situation beizustehen. Diese Hilfe kann sich ganz unterschiedlich gestalten.

Leider ist es jedoch extrem unüblich, dass Menschen einfach so Geld geben, um für den guten Zweck zu spenden. Das Spenden ist inzwischen unabdingbar mit einer Gegenleistung verbunden. Mensch kommt gar nicht mehr auf die Idee, dass es auch möglich wäre ohne Gegenleistung finanziell zu unterstützen. Warum auch, wenn wir zur guten Tat auch ein Shirt oder Getränk abstauben können?! Aber bloß nicht zu teuer soll es sein!

Da wären wir wieder beim Begriff Solidarität, denn wir sehen es kritisch, es als uneigennützigen, solidarischen Akt zu verstehen, eine Ware zu konsumieren. Besonders, da viele ausschließlich solche Solidarität leben aktuell oder gleich gar nichts für Essen, Inputverantaltungen und die Orte, an denen sie stattfinden, geben (obwohl sie könnten). In anderen Ländern klappt das besser.
Genau das wollen wir uns näher angucken und das Thema „Soli-Kultur“ mit euch besprechen. Vielleicht wird es Zeit diese nachhaltig umzudenken und vom Konsumismus wegzukommen. Wir hoffen dahingehend positive Anstöße geben zu können und in einen regen Austausch mit allen zu kommen, die sich für das Thema interessieren oder gar selber solidarisch arbeiten und selbstorganisierte Räume am Laufen halten. Kommt alle – kommt zahlreich!

Natürlich könnt ihr auch Etwas spenden und kriegt was dafür im Tausch. 😉 Denn wir bieten unseren Charme und Input und eure Spenden dafür gehen ans Malobeo – Café, Veranstaltungsort und anarchistische Bibliothek, dass eure Finanzmittel dringend benötigt, um weiterhin bestehen zu können. Abgesehen davon wird es eine leckere Küfa (Abendessen) geben und vorher könnt ihr mit uns in gemütlicher Atmosphäre Briefe an politische Gefangene schreiben.

Wir freuen uns auf euch.

– 29. März 2019 –
Briefe schreiben, Tee trinken und Kuchen – ab 17 Uhr
Küfa, Input und Austausch – ab ca. 19 Uhr

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