Am 13.11.2021 fand um 15 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Für eine Gesellschaft ohne Knäste“ vor der Abschiebungshaftanstalt auf der Hamburger Straße 15 in Dresden statt. Am Abschiebeknast hatten wir Blickkontakt mit mehreren inhaftierten Menschen. Die Abschiebehaftkontaktgruppe berichtete von der derzeitigen Abschiebepraxis in Sachsen, der Situation in der Anstalt in Dresden und gab Einblicke in die Tätigkeit der Kontaktgruppe. Wir erfuhren von den entwürdigenden und unmenschlichen Zuständen hinter den grauen Mauern, von Menschen die ohne eine Strafttat begangen zu haben eingesprerrt, ihrer Rechte beraubt und teilweise misshandelt werden. Obwohl die Menschen in Abschiebehaft Anspruch auf Beratungstermine haben, wird ihnen der Zugang durch fehlende Informationen verbaut. Im Rahmen der Kundgebung wurde deshalb die Telefonnummer der Kontaktgruppe auf einem Transpi hochgehalten. Um den Menschen einen Lichtblick und eine Abwechslung zu gönnen gab es immer wieder Musik und als schönen Abschluss eine Feuershow. https://www.abschiebehaftkontaktgruppe.de/
Im Anschluss radelten wir durch die Stadt zur JVA Dresden auf dem Hammerweg. Dort fand ab 17 Uhr eine weitere Kundgebung statt. Es gab unteranderem einen Redebeitrag zur Gefangenengewerkschaft GG/BO von der Soligruppe aus Jena. Diese berichtete über die Kriminalisierung der Gewerkschaftsarbeit im Knast. In weiteren Beiträgen wurden über die rassistischen Übergriffen durch Schließer der JVA Dresden und die Suizide in der JVA Chemnitz berichtet. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch kraftvolle Sprechchöre, welche von den in der JVA inhaftierten Menschen erwiedert wurden. Außerdem verlasen wir Grußworte von Sunny aus der JVA Chemnitz und von Thomas Meyer-Falk aus der SV Freiburg.
Für das Recht auf (gewerkschaftliche) Organisierung im Knast.
Im Zusammenhang mit dem Abschiebesystem als auch dem Strafvollzug wurde auf die schwierige Lage kurdischer Menschen in Deutschland hingewiesen. Der deutsche Stadt setzt die türkische Politik der Unterdrückung und Diskriminierung der Kurd*innen fort und so sind diese sowohl von Abschiebungen als auch dem deutschen Strafsystem betroffen.
Wir konnten den inhaftierten Menschen an diesem Tag zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Wir machten deutlich dass Knäste keine Probleme lösen, sondern Gewalt, Armut und Verzweiflung produzieren. Wir gaben den Inhafteieretn die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit uns und Infos wie sie für ihre Rechte eintreten können.
Für die sofortige Schließung aller Lager und Abschiebeknäste!
Bewegungsfreiheit für Alle!
Knäste zu Baulücken! Baulücken zu Gemeinschaftsgärten!