KüfA und Vortrag 9. Juli – 19:30 – 22:00
tschechischer Freund*innen des Anarchist Black Cross
In den letzten 4 Jahren laufen in der Tschechischen Republik, wie auch in vielen anderen Ländern, Repressionen gegen Aktivist*nnen aus dem anarchistischen Umfeld ab. Bei den sogenannten Operationen Phoenix 1 und 2 werden Aktivist*nnen nicht nur verschiedener Straftaten beschuldigt, sondern es wird ihnen und ihren Nahestehenden dadurch auch seit langem das Leben schwer gemacht. Mir möchten uns diesen Fall genauer anschauen.
Dabei soll es sich aber nicht nur eine Liste alles Negativen handeln, denn der Umgang mit der Repression hat uns auch viel gelehrt und uns zu neuen Projekten inspiriert. Was hat uns die Repression genommen und was gegeben? Wie ist es möglich bei der ständigen Verteidigung nicht zu Grunde zu gehen und Energie für konstruktive und subversive Aktivitäten zu haben? Diese Fragen stellen wir uns und wollen in einer gemeinsamen Diskussion nach Antworten suchen.
Der Vortrag wird auf tschechisch mit englischer Übersetzung angeboten. Falls gewünscht, werden sicherlich auch Leute für eine Flüsterübersetzung von englisch finden oder euch bei der Diskussion helfen.
Das malobeo hat eine mobile Rollstuhlrampe. Das WC ist nicht barrierefrei. Die KüfA ist allergenbedacht und mit glutenfrei-Alternative. Es gibt einen Wickeltisch, mit Windeln und Kinderzeitvertreibsutensilien.
Beginn: 20 Uhr / KüfA: 19 Uhr / Kochen: 18 Uhr
>> Hintergrund <<
Prag, Tschechien: Polizeirepression – Anarchisten und Anarchistinnen der Vorbereitung eines terroristischen Anschlages angeklag
Unter dem Decknamen Operation Phönix („operace Fénix“ auf Tschechisch) führt die Polizei in den letzten Tagen die größte Repressionswelle gegen die anarchistische und linksradikale Bewegung in der neueren tschechischen Geschichte durch. Mit dem Abführen von Leuten zum Verhör in den frühen Morgenstunden am Dienstag, dem 28. April, einer Razzia in einem sozialen Zentrum, dem Bedrohen von Menschen, sie der Planung eines terroristischen Anschlages anzuklagen, und der Beschlagnahmung von Servern und Computern gleich einer ganzen Reihe von Organisationen und Gruppen versucht die antiextremistische Abteilung der Polizei die sozialen und politischen Aktivisten und Aktivistinnen einzuschüchtern und so viele Informationen wie möglich über Aktivitäten, Gruppen und einzelne Personen zu sammeln. Dringend bitten wir deshalb um internationale Solidarität! Trotz des proklamierten polizeilichen Informationsembargos werden in den Medien einige Informationen zum Fall veröffentlicht. Heute, am Dienstag, den 5. Mai, sind immer noch drei Menschen inhaftiert. Gemeinsam mit drei weiteren sind sie der Vorbereitung eines terroristischen Anschlages sowie anderer schwerwiegender Verbrechen angeklagt.
Die Taktik der Polizei wird nicht aufgehen. Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern werden jetzt erst recht politisch und sozial aktiv bleiben. Wenn ihr uns dabei helfen wollt, freuen wir uns sehr über jede Form der Solidarität.