Seit Montag (9.4.) versuchen 2500 Polizist*innen die Bewohner*innen der seit 2009 besetzten „Zone a Defendre“ (ZAD) in Notre-Dame-des-Landes gewaltsam zu räumen. Bis heute kam es dabei zu mindestens 100 verletzten, davon einige schwer. Wie auf diversen Videos zu sehen, schießt die französische Polizei ohne Rücksicht auf Verluste Schockgranaten in von Tränengas vernebelte gebiete. Die Zerstörung der Häuser schreitet weiter voran, obwohl die Regierung am Donnerstag verkündete die Aktion zu beenden. Die ZAD begann als Besetzung, um gegen einen geplanten Flughafen zu protestieren, der auf dem Gebiet gebaut werden sollte. Über die letzten Jahre wurde es jedoch viel mehr als das. Für viele Menschen ist die ZAD ein Projekt der Hoffnung. Ein Ort an dem ein Leben außerhalb der kapitalistischen und authoritären Welt geführt werden kann. Dies funktioniert nicht immer. Natürlich gibt es auch hier Meinungsverschiedenheiten und Konflikte. Nichtsdesotrotz ist die ZAD für uns und viele andere Menschen ein Beispiel dafür, wie schon jetzt und nicht nur in einer fernen Utopie gesellschaftliche Normen in Frage gestellt werden können.
Vor 3 Monaten wurden die Pläne für den Bau eines Flughafens entgültig begraben. Als ein Exempel von Stärke und Macht will der Staat nun die bestrafen, die einen großen Beitrag dazu geleistet haben. Zwar wurde ein Vielzahl an Häusern auf dem Gebiet bereits zerstört, zur Zeit befinden sich jedoch weiterhin mehrere hundert Menschen auf dem Gelände – weitaus mehr als vor Beginn des Polizeieinsatzes. Bereits 2012 versuchte der französische Staat das Areal zu räumen: erfolglos. Wir sind uns sicher, dass auch dieser Angriff nicht das Ende der ZAD bedeuten wird. Häuser werden gemeinsam wieder aufgebaut. Mehr Menschen haben verstanden, dass Absprachen mit Regierungen nicht das geringste Wert sind.
Wir sind in diesen Tagen in Gedanken und im Herzen bei euch.
ZAD Partout!