Die Erklärung des Kollektivs Anarchist Black Cross Moscow : der Antifaschist und Anarchist Serebrennikow Oleg braucht Hilfe und Solidarität!

serebrennikovAnarchist Black Cross Moscow ruft auf zur Solidarität und bittet um Hilfe mit dem Antifaschisten und Anarchisten Oleg Serebrennikow. Seit mehr als zehn Jahre ist er aktiver Teil der anarchistischen und antifaschistischen Bewegungen in Russland und in Ischewsk. Lange Zeit arbeitete er mit dem Kollektiv ABC – Moscow zusammen, half Verhafteten und Inhaftierten Antifaschistinnen und Anarchistinnen in Ischewsk, suchte für sie Anwältinnen, informierte die Öffentlichkeit und die Aktivistinnen über die Repressalien ausgelöst durch die Polizei gegen Antifaschistinnen in der Stadt. Er nahm an Solidaritätsaktionen zur Unterstützung der inhaftierten Antifaschistinnen und der sozialen Aktivist*innen aktiv teil. Wegen schwerwiegender gesundheitlicher Probleme, an welchen er seit einem Angriff von Neonazis 2004 leidet, braucht er nun dringend Hilfe.

Verbreitet die Informationen über den Fall von Oleg unter euren Freund*innen, organisiert ein Konzert oder andere Veranstaltungen in Solidarität mit Oleg, jede Summe einfach auf die unten angegebenen Bankkonten überweisen, einfach einen Brief an ihn schreiben um ihn zu unterstützen.

Im Folgenden veröffentlichen wir den Brief Olegs, in dem er die oben angeführte Situation detailliert beschreibt.

“Guten Tag. Mein Name ist Oleg Serebrennikov. Ich bin 33 Jahre alt und seit 15 Jahren Antifaschist und Sozialist, damit bin ich einer der wenigen Menschen, der seit dem Beginn der antifaschistischen Bewegung in Izhevsk dabei ist.

Während der gesamten Zeit, haben Nazis und Polizei versucht mich davon abzuhalten ein normales Leben zu führen; es gab viele Angriffe, Drohungen und Einschüchterungsversuche von Neonazis. Ausserdem versuchte die Polizei strafrechtlich gegen mich vorzugehen.

Ich war von 2001 an 12 Jahre in der anarchistischen und antifaschistischen Bewegungen Izhevsk und in Russland aktiv. Diese bestand aus der Bewegung Autonomous Aktion (avtonom.org) (2005-12), für mehrere Jahre war ich regionaler Koordinator der Autonomous Action Izhevsk. Nahm an vielen libertären und antifaschistischen Treffen und Konferenzen teil.

Ich war Mitglied des Russischen Sozialen Forums in 2005 und half bei der Organisation von Seminaren auf dem Gegengipfel gegen den G-8 in St. Petersburg in 2006. Von 2005 bis 2009 war ich Teil der studentischen Gewerkschaft, welche die Kampagne gegen die Privatisierung der Bildung in Ischewsk organisierte. Ausserdem nahm ich auch an Kundgebungen und sozialen Protesten in Izhevsk aktiv teil, die Probleme der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, Fahrausweise im öffentlichen Nahverkehr, Bebauung und andere Probleme thematisierten.

Ich nahm auch aktiv teil im antifaschistischen Kampf, organisierte verschiedene antifaschistische Straßenaktionen, Kulturveranstaltungen als auch Filmvorführungen des antifaschistischen und sozialistischen Kinos im studentischen unabhängigen Filmklub, bloggte über Izehevsk und schrieb Artikel über Neonazis in die lokale Zeitung, bei welcher ich arbeitete.

Ich habe auch mit dem Kollective Anarchist Black Cross Moscow zusammen gearbeitet, habe als Online-Redakteur der größten anarchistischen und antifaschistischen Seite der ehemaligen UdSSR und avtonom.org gearbeitet.

Am 23. Februar 2004, nach einer Antikriegs-Aktion gegen den Tschetschenien-Krieg, haben mich ca 20 Neonazis angegriffen, bewaffnet mit Eisenketten, Stöcken und Messern. Ich war schwer zusammengeschlagen, hatte eine schwere Kopfverletzung und war mehrere Stunden buwußtlos.

Danach verbrachte ich mehr als 3 Monate in verschiedenen Krankenhäusern, aber die Probleme die aus der Gehirnverletzung resultierten verschwanden nicht. Einige Neonazis, die am Angriff beteiligt waren, gestatteten mir mehmals „Besuche“ im Krankkenhaus ab, bei denen sie mir drohten mich umzubringen, wenn ich in dem Fall irgendwelche Untersuchungen anstellen würde.

Im Krankenhaus wurden schwere Gehirnprellung und eine Gehirnverletzung mit Bluterguss diagnostiziert. Einer der Angreifer war Jan Krasnovski, der Enkelsohn des berühmten Sowjetischen Waffendesigner Michael Kalaschnikow (ak-47). Seine einflußreichen Verwandten übten enormen Druck auf die Ärzte aus um mir eine angemessene Behandlung zukommen zu lassen.

Wegen der schlechten Behandlung damals wurden meine Beschwerden chronisch. Während der letzten 10 Jahre leidete ich unter furchtbaren Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Beeinträchtigung einiger Gehirnfuntkionen (geringe Aufmerksamkeit und Erinnerungsvermögen, Amnesia), Schwäche und Müdigkeit. Gewöhnliche Sachen wie Einkaufen oder Spazieren gehen sind für mich belastend und ermüdend geworden, auch der ständige psychische Druck seitens der Polizei (Beschattung, Abhören von Telefonen und Versuche, mir kriminelle Delikte anzuhängen) sowie seitens der Neonazis haben bei mir eine klinische Depression verursacht.

In den 10 Jahren nach dem Trauma habe ich 2-3 Mal im Jahr in unterschiedlichen Krankenhäusern in Izhevsk verbracht, aber mein Gesundheitszustand hat sich trotzdem stark verschlechtert. Weil ich so oft in Behandlung bin, kann ich nicht arbeiten, um die Kosten der Behandlung zu bezahlen.

2007 habe ich zu dem Mord an dem Antifaschisten Stanislav Korepanow recherchiert, der von Neonazis in Izhevsk im Frühlung 2007 verübt wurde.

Ich habe Informationen gesammelt und Fotos der Nazis, die an dem Angriff teilnahmen, und habe über Anwält*innen die Daten den ermittelnden Strafverfolgungsbehörden übergegeben. Durch meine Daten wurden 2 Menschen verhaftet, und ca. 20 Nazis wurden mit dem Fall in Verbindung gebracht. Durch diese Ermittlungen haben die Nazis beschlossen, mich zu töten, und riefen aus anderen Städten Nazi-Gruppen, um mich fertig zu machen. Sie haben mich am Telefon bedroht und versucht mich am Arbeitsplatz abzupassen. Ich habe eine Anzeige bei der Polizei Ischewsk gebracht, aber die hat abgelehnt, dem nachzugehen.

Ich war daher gezwungen, einige Monate aus der Stadt zu fahren. Danach haben die Neonazis periodisch versucht, mich anzugreifen, aber ich konnte mich meist verteidigen.

In den letzten Jahren nahmen die Angriffe zu, 2010 wollte eine Gruppe die Wohnung in Brand setzen, in der ich mit meiner Familie lebe. Sie haben auf meinen Hauseingang Hakenkreuze und Phrasen wie „Oleg, du bist tot“ geschrieben. Sie haben mit Pistolen in meine Fenster geschossen und einen brennenden Gegenstand auf meinen Balkon geworfen. Es ist nur deshalb niemandem etwas passiert, weil ich Feuer gerochen und die Feuerwehr gerufen habe. Ich ging erneut zur Polizei, und habe sie gebeten, ein Verfahren gegen die Nazis einzuleiten, die meine Wohnung anzünden wollten. Das Verfahren wurde eingeleitet, aber es wurde nicht ermittelt, und niemand wurde verhaftet. Mir haben Mitarbeiter der Polizei angedeutet, dass sie kein großes Interesse an Ermittlungen in dieser Angelegenheit haben.

Im Sommer 2011 hat eine Gruppe von Neonazis die Fenster meiner Wohnung mit Steinen eingeschlagen, ich habe die Gruppe örtlicher Neonazis genau erkannt, aber die Polizei hat wieder nichts getan, kein Verfahren wurde eingeleitet.

Am 15. Oktober 2012 haben die Neonazis wieder die Fenster meiner Wohnung mit Steinen eingeschlagen, die Polizei kam nach 2 Stunden, obwohl ich sofort anrief. Ich habe der Polizei mitgeteilt dass ich sogar den Menschen gesehen habe, der die Steine warf, dass ich ihn als aktiven Neonazi in Ischewsk kenne, aber die Polizei hat wieder kein Verfahren eingeleitet.

Danach folgten wieder viele unterschiedliche Bedrohungen von Seiten der Nazis.

Von 2004-2015 hat die Polizei ständig versucht, gegen mich falsche Verfahren einzuleiten, aber sie kamen nie bis zum Gericht und hatten Probleme mit dem Beweismaterial. Das letzte Mal 2013-14 hat die Ischewsker Polizei ein Verfahren eingeleitet, wonach ich beschuldigt wurde, der Organisator und finanzielle Koordinator der Antifa-Bewegung in Ischewsk zu sein. Die Tatsache, dass Antifaschismus nicht kriminell ist, hat sie nicht gestört. Aber aufgrund der dünnen Beweislage ist nichts daraus geworden.

Seit dem Angriff 2004 muss ich 2-3 Mal im Jahr ins Krankenhaus in Izhevsk. Leider hat sich meine Gesundheit ständig stark verschlechtert, und ich kann praktisch nicht arbeiten.

Die Behandlungen sind sehr teuer (2000 € im Jahr), und meine Mittel reichen nur für einen kleinen Teil der Behandlung. Dauerhaft hat mich ABC-Moscow unterstützt, was natürlich für mich sehr wichtig und nützlich war. Aber diese Unterstützung ist nicht genug und ich kann mir deshalb keine ausreichende Behandlung leisten. Ich wäre Ihnen/Euch sehr dankbar, wenn Sie/Ihr mir helfen könnten, die Kosten für die Behandlung zu decken.

Wenn es Fragen gibt, schreibt eine E-Mail an avtonom46@gmail.com oder https://www.facebook.com/Volin.Oleg

Oleg Serebrennikow”

Bankverbindungen Kontoinhaber: Mr. Serebrennikov Oleg Vitalevich (Cеребренников Олег Витальевич) Wohnanschrift: 42 60 11, Russia, Udmurt Republic, Izhevsk, ul. 10 let Oktyabrya, 21, kv.124 (426011, Россия, Удмуртская Республика, г. Ижевск, ул. 10 лет Октября, д. 21, кв. 124) Kontonummer: 40817978608040002069 (Euro) Name der Bank: Alfa-Bank, 27 Kalanchevskaya Street, Moscow, 107078, Russian Federation SWIFT / BIC SWIFT: ALFARUMM Korrespondenz-Bank / Correspondent Bank of Benificiary’s Bank: COMMERZBANK AG, Frankfurt am Main S.W.I.F.T. COBADEFF Kontonummer der Korrespondenz-Bank / Acc. With corresp/Bank № 400886894501EUR

Ihr könnt auch Geld für die Behandlung über die Adresse von PayPal Oleg avtonom46@gmail.com überweisen

Ausserdem könnt ihr auch Geld für Serebrennikov von Oleg durch die Kontakte von ABC- Moscow überweisen:

Bankkonten (Betreff „Spende für Serebrennikov Oleg“ oder „Spende für Oleg“)

IN EURO Beneficiary bank: Alfa-Bank Moscow, Russia SWIFT code: ALFARUMM Beneficiary account number: № 40817978004230006660 Beneficiary full name: MIRYASOVA OLGA ALEKSANDROVNA

IN DOLLARS Beneficiary bank: Alfa-Bank Moscow, Russia SWIFT code: ALFARUMM Beneficiary account number: № 40817840204230006802 Beneficiary full name: MIRYASOVA OLGA ALEKSANDROVNA

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ABC-Moscow

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