Freitag 15. Mai 17 Uhr AZ Conni Rudolf-Leonhard-Straße 39 01097 Dresden
Solidarität gehört definitiv zu einem der meist benutzten Wörter im Lexikon einer sich selbst als links begreifenden Szene. Wer hat noch nicht “hoch die internationale Solidarität” auf Demos in Deutschland geschrien? In welchen linken Ort hängen keine Poster mit exotischen Schriftzügen oder Bilder aus weiter Ferne. Exotischen? Und da fängt es schon an. Warum werden einige der Bewegungen “von woanders” attraktiver als die andere und welche Bilder funktionieren besser dafür? Wie werden solche Bilder produziert und welche Rolle spielt dabei die post-koloniale Machtverteilung zwischen Zentren und Peripherien? Was ist mit Schuldgefühlen, Frustrationen, Ängsten oder Inspirationen und Aufregung, vielleicht sogar Begierde? Sind da noch Gender-Strategien im Spiel?
Um diese Fragen zu behandeln, wird sich in dem Vortrag vieler Beispiele aus der Soliarbeit mit “russischen Antifas” angenommen, was heute als etwas aus der Mode gekommen scheint. Dafür bietet der neuste Trend in der deutschen Linken eine schöne Erweiterung für das Thema – Unterstützung der “antifaschistischen Front von Donbass”. Das Thema wird dann prägnant, wenn Vertreter*innen etablierter deutscher linker Organisationen aus rein antifaschistischem Solidaritätsgefühl extreme Rechte in Russland und Ukraine unterstützen. Im Vortrag soll beleuchtet werden wie Staatspropaganda, Geschichtsschreibung und Medienpolitik zusammen kommen und wie man das Wort Антифашизм ins Deutsche übersetzt.
Die Veranstaltung dauert etwa anderthalb Stunden, anschließend folgt eine Diskussion.