Wir treffen uns um 15 Uhr an der Abschiebehaft. Um 16 Uhr radeln wir dann gemeinsam zum Hammerweg, wo um 17 Uhr die Kundgebung am Knast beginnt!
Was für ein Jahr: Razzien gegen Antifas in Zwickau und Schwarzenberg im Februar , Repression gegen die Dresdner Kürzungsproteste, Majas Hungerstreik und super viel Solidarität im Sommer und auch wieder Razzien gegen Antifas in Görlitz, Anquatschversuche durch den Verfassungsschutz in Freiberg im Oktober, ein neues Polizeigesetz vorgelegt durch das sächsische Innenministerium und noch gruseliger als das Alte im Winter, Antifa Ost Komplex Teil zwei vor dem Oberlandesgericht, Repression gegen die kurdische Befreiungsbewegung und zum Ende des Jahres noch Wehrpflicht, Militarisierung und Sozialabbau. Und mindestens 21 Tote durch Polizeischüsse in Deutschland.
Alle Jahre wieder heißt es für uns zum Ende des Jahres, Silvester zu den Knästen!
Packt alles ein was Lärm macht, von Singstimme bis Kochtopf und Knaller. Die Haftanstalten sind einsame Orte und wenn draußen alles glitzert, knallt und feiert, sollen die drinnen doch wenigstens auch ein wenig Solidarität und Abwechslung genießen können.
Wir starten wieder beim Abschiebeknast an der Hamburger Straße, einem Gefängnis für Menschen, die keine Straftat begangen haben. Sie haben lediglich versucht in der BRD Zuflucht zu finden vor Hunger, Krieg, Verfolgung und auf der Suche nach einem besseren Leben. Die Bundesregierung dealt hingegen lieber mit Taliban und Despoten weltweit, oganisiert und finanziert den Terror gegen Migrant*innen in Nordafrika und füttert das Massengrab Mittelmeer.
Diese Politik ist menschenverachtend! Bewegungsfreiheit und Bleiberecht für alle sind nicht verhandelbar!
Ab 17 Uhr finden wir uns dann an der JVA Hammerweg ein. Dort sitzen unsere Genossen Aziz und Johann. Beide werden für ihre politische Praxis mit dem § 129 StGB verfolgt. Aziz wird die Unterstützung der PKK vorgeworfen, Johann die Beteilligung an Angriffen auf Neonazis. Doch auch die anderen Gefangenen in der JVA haben etwas anderes verdient, als weggesperrt zu werden!
Die meisten von ihnen sitzen dort drin, weil sie zu arm sind, sich einen anständigen Rechtsbeistand zu leisten, geschweige denn Rechnungen, Fahrscheine, Essen oder Genussmittel. Das ist die bittere Realität in der BRD: wer arm ist, landet für Straftaten im Knast. Wer reich ist, kauft sich frei. Dafür gibt es seit mehr als hundert Jahren einen Namen: Klassenjustiz.
Lasst uns Silvester zusammen kommen und gemeinsam sowohl zurück als auch nach vorn blicken! Für ein besseres 2026!
Gemeinsam gegen Repression, Überwachung und Grenzen!
Knäste zu Gemeinschaftsgärten!
