Über das Ausgrenzen anarchistischer Perspektiven aus Osteuropa von anarchistischen Veranstaltungen in der EU

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Wir haben das folgende Statement mit unterschrieben:

In den letzten Jahren sind einige Organisationen und Gruppen im anarchistischen Spektrum aufgetaucht, die Aktivist*innen von Solidarity Collectives,
ABC-Belarus und einer Reihe anderer anarchistischer und antiautoritärer Gruppen aktiv von öffentlichen Veranstaltungen ausschließen und ihre Teilnahme blockieren. Ausserdem wurden verschiedenste „Erklärungen” verfasst, in welchen die Arbeit zur Unterstützung des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion verurteilt wird. Positionen von Aktivist*innen aus Osteuropa zum Krieg werden oft verdreht und falsch wieder gegeben um solches Handeln zu legitimieren. Anarchist*innen wird vorgeworfen, militaristisch zu sein, den Krieg zu unterstützen und sich dem ukrainischen Staat gegenüber nicht kritisch genug zu positionieren.

Unserer Meinung nach ist ein solches Verhalten der anarchistischen Bewegung nicht würdig – wir glauben an die Notwendigkeit eines Dialogs über kontroverse Themen. Die Versuche, Anarchist*innen aus Osteurope dazu zu bringen, die „richtigen” Dinge zu sagen, damit westliche Genoss*innen bereit sind, zuzuhören und zu spenden, fühlt sich wie Nötigung an. Wir betrachten die Arbeit von Solidarity Collectives und von ABC-Belarus in keiner Weise als kriegsbefürwortend oder gar als Unterstützung des staatlichen Militarismus. Alle Versuche, anarchistische Kollektive aus Osteuropa in der Frage der militärischen Expansionspolitik des russischen Regimes zu isolieren, verurteilen wir aufs schärfste.

Wir rufen anarchistische Kollektive dazu auf, Solidarität mit denen zu zeigen, die hier und heute mit Waffen oder Steinen in ihren Händen gegen die Regime von Putin und Lukaschenko kämpfen. Ein Widerstand gegen den Staat ist ohne Solidarität, kritisches Denken und Dialog über komplexe politische Themen nicht möglich.

Die Liste der unterstützenden Kollektive findet ihr auf der ABC-Belarus website und einen längeren Text über den Ausschluss von der ACABB bookfair in Berlin.

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