Solidaritea, Freitag, 29.10.21, 17 Uhr im Malobeo, Kamenzerstr. 38, 01099 Dresden
Knast basiert auf dem System der Bestrafung. Das bedeutet, dass soziale Probleme nicht verhandelt, sondern weggesperrt werden. Begriffe wie Resozialisierung werden zur Farce, wenn wir uns die Bedingungen in den Gefängnissen ansehen. Die soziale Isolation von Freund*innen, Familie und Gesellschaft ist ein Aspekt des Gefängnisalltags. Es gibt wenige Kommunikationskanäle und kaum Möglichkeiten, außerhalb der Gefängnismauern in Austausch zu treten.
Hinzu kommt die Pandemie, die seit März 2020 die soziale Isolation noch verstärkt. Besuche sind eingeschränkt, teilweise nur hinter Trennwänden und mit Maske möglich, Telefonieren ist unglaublich teuer und digitale Kommunikationsmöglichkeiten wie Skypegespräche nur eingeschränkt möglich.
Briefe schreiben ist daher auch im 21. Jahrhundert, wo der Großteil unserer Gesellschaft hier fast ausschließlich digital kommuniziert eine überlebensnotwendige Möglichkeit des Austauschs.
Briefe bringen Abwechslung in den grauen Knastalltag, ermöglichen Gespräche, soziale Interaktion und sind oft ein Anker für Menschen im Knast das triste Leben drinnen zu durchstehen.
Deshalb laden wir euch am Freitag, den 29. Oktober, 17 Uhr ins Malobeo zum Solidaritea – dem Briefeschreibcafé ein, um gemeinsam Briefe an Menschen im Knast zu schreiben.