Prag: Repressionen gegen das soziale Zentrum Klinika

Zum zweiten Mal in den letzten zwei Wochen hat die tschechische Polizei das Autonome Zentrum Klinika in Prag unter dem Vorwand der Sprengstoffsuche gestürmt, nachdem per anonymer email eine Bombendrohung eingegangen war.

Nach der ersten Erstürmung am Freitag den 20.5. gelang es einigen Aktivist*innen auf dem Dach des Gebäudes zu bleiben, während die Polizei das Gebäude räumte und einem Vertreter des Staates, Eigentümer des Hauses, übergab. Jedoch konnte Klinika später am Abend erfolgreich wiederbesetzt werden.

Die heutige Erstürmung unter demselben Vorwand der Sprengstoffsuche führte zu Festnahmen, Aktivistinnen auf dem Hausdach und erneut zu einer Räumung des Ende 2014 besetzten Gebäudes. Paradoxerweise hatten sich heute vor dem Büro der staatlichen Liegenschaftenverwaltung Aktivistinnen versammelt, um das Bußgeld von ca. 40 EUR pro Tag, in der Summe 40000 tschechische Kronen (über 1500 EUR) zu zahlen, nachdem ein Einjahresvertrag Anfang des Jahres ausgelaufen war.

Im Februar war Klinika das Ziel eines Neonaziangriffs, motiviert durch die wichtige Rolle, die das Projekt beim Sammeln und der Bereitstellung von Hilfe für Geflüchtete auf der Balkanroute (hauptsächlich in Ungarn und Serbien) sowie bei der Unterstützung des Transits durch die Tschechische Republik gespielt hatte.

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